Katastrophenschutzübung „magnumiter“
Haben Sie die Kolonnen mit Blaulicht und Flaggen gesehen? 200 Fahrzeuge und 1.200 Einsatzkräfte an Marschübung beteiligt.
Für die Bewältigung von Großschadenslagen, Krisen und Katastrophen stehen in den Landkreisen vorgeplante, interkommunale Einheiten zur Verfügung, die im Bedarfsfall überörtliche Hilfe leisten. Im Januar fanden zwei sogenannte Verlegeübungen mit dem Namen „magnumiter“ statt. Vielleicht haben Sie die Kolonnen mit Blaulicht und Flaggen gesehen? In Summe waren an beiden Tagen 200 Fahrzeuge und 1.200 Einsatzkräfte beteiligt.
Das Amt für Bevölkerungsschutz im Landkreis Karlsruhe hatte, unter der Leitung von Luca Arsic, jeweils ein tagesfüllendes Programm für die überörtlich eingegliederten Hilfsorganisationen konzipiert. Nach dem Alarm trafen sich die DRK-Einsatzkräfte in der Sammelstelle ihrer jeweiligen Einsatzeinheit ein. Von dort ging es mit einem neuen Marschbefehl im Verband weiter auf die Rundfahrt mit vier Stationen. Dabei galt es Kommunikation, Koordination, Sonder- und Wegerecht (Blaulicht und Martinhorn) und das Fahren im Verband zu trainieren.
An den vier Stationen bekamen die Ehrenamtlichen Einblicke in die Arbeit von DLRG, THW, Feuerwehr und dem Landkreis. So lernten sich die vielen Akteure im Bevölkerungsschutz besser kennen und der Austausch wurde gefördert. Auf dem Rundkurs waren an beiden Tagen große Verbände mit insgesamt 200 Fahrzeugen aller integrierten Hilfsorganisationen zeitversetzt unterwegs, damit man die Stationen abwechselnd durchlief. Aus den DRK-Kreisen übten zuerst die 5. Einsatzeinheit Ost und 6. Einsatzeinheit Mitte. Am zweiten Termin waren dann die Einsatzeinheiten Süd (4.) und Nord (7.) involviert.
Luca Arsic konnte bereits nach dem ersten Übungstag am 13. Januar ein positives Zwischenfazit ziehen. Der Übungsverlauf gut zu bewerten, er freute sich, dass es keine Unfälle gab und der Zeitplan besser aufging, als gedacht. Sichtbar wurden nur kleine Schwachstellen in der Kommunikation, was letztlich auch Sinn und Zweck ist, denn nur mit diesen Testläufen sind die Gegebenheiten für den Ernstfall bereits verbessert. Zudem berichtete er von einem ebenfalls positiven Feedback der Bereitschaften. Sein erster Eindruck wurde am zweiten Übungstag (27. Januar) weiter gefestigt.
"Abschließend und lobend für alle teilnehmenden Einheiten mit ihren vielen Fahrzeugen kann festgestellt werden, dass beide Tage unfallfrei über die Bühne gegangen sind und es auch zu keinen nennenswerten Behinderungen oder gefährlichen Situationen in den Marschverbänden gekommen ist", resümierte Luca Arsic, sichtlich zufrieden über den Verlauf der „Großen Reise“ und den damit verbundenen Abschluss des Projekts "Überörtliche Einheiten".
In Folge der Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal wurden die Planungen für diese überörtlichen Katastrophenschutzeinheiten überarbeitet und erweitert. So gibt es inzwischen knapp 30 statt bisher 13 dieser Einheiten im Landkreis Karlsruhe.