Spontaner Hilfseinsatz
DRK-Zeutern auf Einkaufstour für Vertriebene aus der Ukraine.
Die Fluchtbewegungen nach Deutschland und das Eintreffen in den Kommunen geschieht oftmals noch spontaner als vermutet. So musste auch das DRK in Zeutern schnell reagieren, als die Ankunft von knapp 40 Personen vergangene Woche mitgeteilt wurde. Am Vormittag des 15. März 2022 war es dann soweit: In der Gemeinschaftsunterkunft in der Waldmühle Zeutern trafen die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine ein. Das Landratsamt Karlsruhe koordiniert die Verteilung und bat unmittelbar zuvor den DRK-Kreisverband Karlsruhe e. V. für eine „Erstversorgung“ eine Grundausstattung an Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs sicherzustellen. Ein Telefonat später war das DRK in Zeutern für den spontanen Hilfseinsatz aktiviert und so startete der örtliche DRK-Bus mit zwei HelferInnen zum Einkaufszentrum. Gemeinsam mit der Mitarbeiterin des DRK-Kreisverbandes wurde innerhalb von 2,5 Stunden eine Liste abgearbeitet und in Folge drei Einkaufswagen gefüllt. Zur ersten Grundversorgung, bis eine finanzielle Hilfe behördlich ausgezahlt wird, zählen Produkte wie Hygieneartikel und haltbare Lebensmittel und Getränke. Zurück in der Unterkunft Waldmühle wurde das reichlich gefüllte Fahrzeug gemeinsam mit den Mitarbeitern des Landratsamtes entladen. Die Waren wurden noch am selben Abend an die Flüchtlinge ausgegeben. Inzwischen sind die Flüchtlinge bei der Gemeinde registriert und können somit finanziell unterstützt werden.
Durch die örtliche Gemeinschaftsunterkunft ist der DRK-Verein bereits bestens mit der Flüchtlingsarbeit vertraut. Schon bei der Flüchtlingskrise ab 2015 bildete sich eine separate Gruppe „Flüchtlingshilfe“, welche sich zeitweise wöchentlich um die Menschen gekümmert hatte. Durch die bis zu elf HelferInnen hatten die Schutzsuchenden eine Anlaufstelle für ihre Sorgen aber auch ganz praktische Dinge, wie behördliche Fragen oder Kinderbetreuung. Die Gruppe trug einen enormen Teil zur Integration und auch zur sprachlichen Förderung bei. Auch in der jetzigen Lage wird die Gruppe wieder aktiv und kann, den Auflagen entsprechend, aus der Corona-Pause zurückkommen. Die ersten Planungen sehen Angebote wie ein Begleit-Service für Bahnfahrten oder Einkäufe vor.