Spende an „DRK-Kältebus“ Karlsruhe
Am Montag, den 27. Dezember 2021 übergab Gerhard Rastetter von der Neuapostolischen Kirche eine Spende von 4.000 Euro an Lisa Gruber vom Deutschen Roten Kreuz für den „DRK-Kältebus“ in Karlsruhe.
Der Jahresförderschwerpunkt von ‚human aktiv‘, dem Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche war in diesem Jahr die Unterstützung von Einrichtungen für Wohnungs- und Obdachlose in Baden-Württemberg und Bayern. Aus diesem Grund sollte zum Jahresende auch das Projekt „DRK-Kältebus“ in Karlsruhe unterstützt werden.
Das Projekt „DRK-Kältebus“ wurde im Jahr 2019 ins Leben gerufen, es soll eine Hilfe für die Menschen sein, die aus verschiedenen Gründen das Angebot der Winterquartiere für Obdachlose nicht annehmen wollen und auf der Straße bleiben möchten. Der Kältebus möchte die Hilfe ‚auf die Straße, direkt zu den Menschen‘ bringen.
In Karlsruhe wird sehr viel für die Wohnungslosen getan. Es gibt zahlreiche Hilfsangebote und Übernachtungsmöglichkeiten von der Stadt und den kirchlichen Sozialeinrichtungen. Trotzdem bleiben noch ca. 100 Personen im Stadtbereich Karlsruhe ohne nächtliche Unterkunft. Zu Beginn des Projekts war aufseiten der Stadt eine gewisse Zurückhaltung gegenüber dem „Kältebus“ zu spüren, mit der Begründung, es werde doch bereits so viel für diese Menschen getan. Doch der Bus fährt direkt zu den Obdachlosen und bringt ihnen die Dinge, die sie am wichtigsten brauchen: warme Decken, Schlafsäcke, Socken, Handschuhe, einen heißen Tee zum Aufwärmen und eine Isomatte zum Schlafen.
Lisa Gruber, Referentin der Geschäftsführung beim DRK berichtet: „Wir haben inzwischen ca. 40-50 ehrenamtliche Mitarbeitende, die sich die Arbeit mit dem Kältebus teilen. Wir haben eine Plattform im Internet eingerichtet, bei der sich die freiwilligen Helfer anmelden und dann selbst ihre Termine eintragen können, wann sie mit dem Kältebus mitfahren wollen. Es sollten mindestens zwei, aber maximal fünf Personen sein, die auf eine Tour mitfahren. Früher haben wir es von der Temperatur abhängig gemacht, sobald sie unter 0° Celsius gefallen war, sind wir nachts unsere Runde gefahren. Seit neuestem probieren wir eine andere Einteilung: Wir fahren im Winter regelmäßig am Dienstag und Donnerstag von 19 – 23 Uhr unsere Runde, unabhängig von der Temperatur, das ist für uns und die Obdachlosen einfacher und sicherer. Denn bisher konnte es passieren, dass die Tour komplett eingeteilt war, aber das Thermometer über 0°C geklettert ist, dann fiel die Tour aus. Das war auch für die Obdachlosen nicht schön, denn auch bei +3°C ist es sehr, sehr kalt, wenn man die ganze Nacht draußen liegt. Diese Menschen brauchen vor allem Zuspruch, Beratung und Hilfestellungen, denn so ein Leben auf der Straße kann oft auch psychische Erkrankungen nach sich ziehen. Es gibt so viele unterschiedliche Gründe, warum diese Menschen nicht in einer Obdachlosenunterkunft leben können oder wollen. Wir fragen nicht nach ihrem Namen und den Hintergründen, wir machen nur Strichlisten, wie viele wir betreut haben. Und das ist sehr unterschiedlich, vor kurzem waren es einmal 16 Personen, ein anderes Mal sind es nur drei - Hauptsache, wir sind für sie da und können helfen“. (Text: Wolfram Müller)