Schilder, die Leben retten können …
Davon gibt es in Karlsruhe eine ganze Menge. Sie befinden sich an den entlegensten Orten, fern der nächsten Häuser. Dort, wo man gerne zur Entspannung und zum Wandern hingeht. Doch von welchen Schildern soll hier die Rede sein?
Natürlich von Forstrettungstafeln, von denen es auf Karlsruher Gemarkung über 1.500 gibt. Bunt verteilt im Stadt- und Landkreis kann man die kleinen Lebensretter auf seinen Spaziergängen sehen. Begonnen hat es 2004 mit einer Tafel in Oberderdingen. Heute – etwa 17 Jahre später – stellen sie einen wichtigen Teil des Karlsruher Rettungssystems dar. Denn wenn niemand weiß, wo Hilfe gebraucht wird, kann auch keine Hilfe kommen. Fragen Sie sich doch gerne selbst einmal, was sie tun würden, wenn Sie im Wald verunglücken, aber nicht genau wissen, wo Sie eigentlich sind.
Wie funktioniert die Hilfe durch Forstrettungstafeln?
Die Forstrettungstafeln besitzen eine einmalige Nummer, durch welche auf der Leitstelle ersichtlich ist, wo sich die hilfesuchende Person befindet. Diese Koordinaten werden, samt Zusatzinformationen, an das Rettungsfahrzeug geschickt, dessen Navigationsgerät die HelferInnen zuverlässig zu dem Rettungspunkt lotst. Die Route ist hierbei schon vorab einprogrammiert. Im Notfall kann jede Sekunde zählen, daher ist es wichtig, dass die Rettungskräfte zuverlässig zum Einsatzort kommen. Laut Stefan Sebold, dem Ansprechpartner für Rettungsschilder des DRK-Kreisverbands Karlsruhe e.V. sind daher nicht immer die kürzesten Wege im Navigationsgerät einprogrammiert, sondern vor allem die sichersten für HelferInnen und PatientInnen. Er bestätigt auch den Nutzen der Schilder, da er weiß, dass jede Woche mindestens ein Einsatzfahrzeug zu einem Waldrettungspunkt gerufen wird. Weil die Schilder so wichtig sind, ist es ein No-Go wenn sie verschandelt, gestohlen oder gar umgehängt werden. Dies schadet hilfesuchenden Personen in Notsituationen, die auf die Schilder angewiesen sind. Das kann sogar Leben kosten, im schlimmsten Fall.
Was tun im Notfall?
Im besten Fall merken Sie sich das letzte Schild an dem Sie vorbeigekommen sind. Falls Sie den Rettungsdienst benötigen, wählen Sie die Notrufnummer 112. Hierbei ist egal, bei welchem Telefonnetzbetreiber Sie sind. Ihr Telefon wählt sich selbstständig im besten Netz ein, sodass Sie fast überall Netz haben. Dem/der LeitstellenmitarbeiterIn teilen Sie dann mit, was genau passiert ist und weswegen Sie den Rettungsdienst brauchen und nennen die Nummer der Forstrettungstafel. Der/die geschulte MitarbeiterIn weiß anhand Ihrer Beschreibung, welche Rettungsmittel er zu Ihnen schicken muss. Sie bleiben, falls jemand anderes bei der verunglückten Person bleibt, an der Forstrettungstafel stehen, bis der Rettungsdienst kommt. Den MitarbeiterInnen können Sie dann genau zeigen, wo sich die verunglückte Person befindet.
Wie kann man selbst welche aufhängen?
Nur in Kooperation mit dem DRK. Sie können sich mit Hr. Sebold vom DRK-Kreisverband Karlsruhe e.V. in Verbindung setzten. Gemeinsam können dann Koordinaten für den neuen Standort herausgesucht werden, sowie die Anfahrtswege recherchiert werden, bevor die Informationen zur Genehmigung an die Gemeinde und das Landratsamt gehen. Wenn diese ihr Einverständnis gegeben haben, werden die Daten ins System eingepflegt, die Forstrettungstafel gedruckt und an Sie zur Anbringung geliefert. Oftmals sind es die Gemeinden selbst oder Vereine wie Feuerwehren oder DRK Ortsvereine, die sich um die Aufhängung der kleinen Lebensretter bemühen. Die Kosten für ein Schild belaufen sich auf 25 Euro.
Wo genau finde ich die Forstrettungstafeln?
Auf der Homepage des DRK-Kreisverband Karlsruhe e.V. befindet sich eine interaktive Karte, auf der Sie alle Standorte der Rettungsschilder einsehen können. So können Sie, beim Planen Ihrer nächsten Wanderroute, nachschauen, wo sich die nächsten Rettungspunkte befinden.