Feierliche Einweihung der neuen DRK-Wache Philippsburg
Privater Investor baut Rettungswache im Rekordtempo
Der Industriepark Philippsburg hat mit dem DRK-Kreisverband Karlsruhe e. V. einen neuen Mieter. Die Wirth-Gruppe stellte mit der Rettungswache einen ersten Neubau fertig, welcher auf das Rote Kreuz zugeschnitten ist und Ende Oktober bezogen wurde.
Alle am Großprojekt beteiligten lobten, wie sehr man an einem Strang gezogen habe und stets eine wohlwollende und unkomplizierte Zusammenarbeit bestand. So hat der Bau Geschwindigkeitsrekorde aufzuweisen: Die Baugenehmigung lag bereits sechs Wochen nach Antrag vor und seit dem Spatenstich vergingen bis zum heutigen Tag nur 20 Monate. „Die Zusammenarbeit mit dem DRK Karlsruhe, dem Landratsamt und der Stadt Philippsburg bei der Umsetzung war ganz hervorragend und hat uns die Realisierung des Projekts sehr erleichtert“, erklärt Andreas Wirth, Bauunternehmer der Wirth-Gruppe.
Die geräumige Rettungswache besteht aus einer Fahrzeughalle von etwa 210 Quadratmeter für perspektivisch drei Rettungswagen und einem Gebäude mit entsprechenden Räumen für die Mitarbeitenden. Im Erdgeschoss gibt es die Umkleide- und Sanitätsräume, mit der sogenannten Schwarz-Weiß-Trennung – also die Wege-Trennung nach möglicherweise infizierter Kleidung von nicht infizierter. Im Obergeschoss befinden sich Gemeinschaftsräume mit Küche und Ruheräume, ein Büro für Mitarbeitende und Leitung. Ein großer Monitor überträgt aktuelle Meldungen und dient der Einsatzkoordination. Zusätzlich wurden auf dem Grundstück zwölf Stellplätze errichtet. Auch ein Hubschrauberlandeplatz wird noch angelegt, um die Luftrettung zu erleichtern.
Daniel Schneider, Kreisgeschäftsführer des DRK, betonte, dass bei der Gestaltung der Wohlfühlfaktor für die Belegschaft immer einen hohen Stellenwert hat. Der Grund: Die einsatzfreie Zeit schwindet und dann muss die Entspannung möglichst schnell eintreten. Daniel Schneider berichtet: „In diesem Jahr haben wir schon 10.000 Einsätze mehr als vergangenes Jahr.“ Die Personaldichte setzt sich wie folgt zusammen: „Vier hauptamtliche Rettungskräfte sowie bis zu zwei Azubis sind rund um die Uhr, im Zwölf-Stunden-Schichtbetrieb auf der Rettungswache“, berichtete Tim Synovzik, der Leiter der Wache. In Summe und Rotation sind es dann knapp 30 Einsatzkräfte, die in der neuen Wache „Zuhause“ sind.
Der Neubau befindet sich strategisch günstig am Ortseingang von Philippsburg. „Wir haben eine schnelle Anbindung an die B35 und müssen nicht unbedingt durch die Stadt fahren – je nach Einsatzort natürlich“, erklärte Rettungsdienstleiter Alexander Höß. Man werde von Philippsburg im gesamten nördlichen Landkreis Einsätze fahren, auch über Kreis- und Landesgrenzen hinweg. Die Gemeinde ist bereits seit den 70er-Jahren ein Rettungswachen-Standort.
Regierungspräsidentin Sylvia Felder (CDU) sowie Heribert Rech, Innenminister BW a. D. und DRK-Präsident, betonten, wie wichtig die Rettungswache für eine gut funktionierende Rettungskette sei. Mit der Stationierung von primär zwei Rettungswagen zahlt das DRK in den Hilfsfristenerreichungsgrad und die Vorhalteerweiterung ein. Sylvia Felder umschrieb die bürokratischen Sachverhalte kurzweilig und ergänzte: „Doch Worten sollten Taten folgen. Die neue Rettungswache ist eine solche Tat.“ Bürgermeister Stefan Martus (ULi) bezeichnet das neue Haus als „tollen weiteren Meilenstein“ sowohl für die Versorgung der Bevölkerung als auch für die Entwicklung des Goodyear-Areals.
Der DRK-Kreisverband Karlsruhe e. V. dankt allen, die bei der Realisierung ihren Beitrag geleistet haben. Der Einsatz lohnt sich, denn letztlich kommt die neue Wache jedem einzelnen Menschen zugute, der in Not gerät.