Die Taschen voller Hilfe
Spenden ermöglichen u.a. Investition in ein neues Taschensystem

Seit November 2003 ist der Kindernotarztwagen des DRK-Kreisverbandes Karlsruhe e.V., in Kooperation mit dem Städtischen Klinikum Karlsruhe, im Einsatz. Die Spenden des zurückliegenden Jahres wurden sinnvoll investiert und bieten dem Ärzteteam adäquates Equipment. So wurde jüngst ein Etappenziel der Ausstattung erreicht: ein neues Taschensystem. Das modulare Taschen- und Rucksacksystem bietet nun einen schnellen Zugriff auf das gesamte Equipment und ist einfacher tragbar. Auch ein modernes Überwachungsgerät (Monitor) zur Kontrolle der Vitalfunktionen, insbesondere bei kleinen Patienten, wird in Kürze eingebaut.
Weitere Investitionen
Dank der eingegangenen Spenden konnten zudem weitere Investitionen getätigt werden.
- Einsatzkleidung für Ärzte und Pflegekräfte: Die Anschaffung von spezieller Schutzkleidung ist notwendig, um den hohen Anforderungen im Einsatz gerecht zu werden.
- Transport-Beatmungsgerät: Ermöglicht eine differenzierte Beatmung von Patienten aller Alters- und Gewichtsklassen, vom Säugling bis zum Erwachsenen.
- Instandhaltung des Fahrzeugs: Regelmäßige Wartungen und Reparaturen sind unerlässlich, um die Einsatzbereitschaft und Sicherheit des Fahrzeugs zu gewährleisten.
- Fort- und Weiterbildung der Ärzte und Pflegekräfte: Kindernotfälle sind selten, aber hochkomplex. Um auf dem neuesten Stand der Medizin zu bleiben, sind regelmäßige Schulungen und Trainings unerlässlich.
Rund 150 Einsätze pro Jahr
Jährlich wird der Kindernotarztwagen zu rund 150 Notfällen alarmiert. Kindernotfälle sind zwar seltener als Einsätze bei Erwachsenen, erfordern jedoch eine spezialisierte Behandlung, da Kinder anatomisch und physiologisch nicht einfach als „kleine Erwachsene“ betrachtet werden können.
Dr. med. Friedemann Lindmayer, erfahrener Facharzt für Kinderheilkunde und Notfallmedizin im Team des Kindernotarztwagens, beschreibt die Herausforderungen so:
„Ein Notfall bei einem Kind ist für uns Ärzte und Pflegekräfte immer eine besondere Situation. Ein Säugling mit Atemnot oder ein verunfalltes Kleinkind bedeutet nicht nur medizinisch höchste Konzentration, sondern auch emotionale Belastung – für das Kind, die Angehörigen und das gesamte Team. Unser Ziel ist es, nicht nur schnell und professionell zu helfen, sondern auch den Eltern Sicherheit zu geben. Genau deshalb sind die spezielle Ausstattung und die kontinuierliche Weiterbildung für uns so wichtig.“
Im Februar 2024 wurde ein neues Einsatzfahrzeug, ein Mercedes Vito analog zu den üblichen Notarzteinsatzfahrzeugen, offiziell in den Dienst gestellt. Die Anschaffungskosten für das Fahrzeug inklusive Grundausstattung beliefen sich auf nahezu 200.000 Euro und wurden vollständig durch Spenden finanziert. Dies unterstreicht die immense Bedeutung der finanziellen Unterstützung durch die Gemeinschaft.
Das spendenfinanzierte und spezialisierte Einsatzfahrzeug wurde ins Leben gerufen, um Kindern in Notfallsituationen eine optimale medizinische Versorgung zu bieten. Besonders qualifizierte Kindernotärzte und pflegerisches Fachpersonal besetzen das Fahrzeug ehrenamtlich. Die Bereitstellung eines solchen Fahrzeugs gehört nicht zum gesetzlich geforderten Standard des Rettungsdienstes.
Dank an Ärzte, Pflegekräfte und Spender
Ein besonderer Dank gilt den Ärzten und Pflegekräften, die sich seit über 20 Jahren mit dem Kindernotarztwagen engagierten. Ihre Expertise und ihr unermüdlicher Einsatz sind entscheidend für die hochwertige Versorgung der kleinen Patienten. Selbst erfahrene Notärzte betrachten Kindernotfälle als besonders herausfordernd, da solche Einsätze statistisch nur alle sechs bis acht Wochen vorkommen.
Die Betreiber möchten zudem ihren tiefen Dank an alle Spender aussprechen. Ohne diese finanzielle Unterstützung wäre das Projekt Kindernotarztwagen nicht möglich. Die hohen Anschaffungskosten eines Notarzteinsatzfahrzeugs sind nur ein Teil der Herausforderungen – auch der laufende Betrieb muss finanziert werden.
Ausblick
Der Kindernotarztwagen Karlsruhe ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie durch ehrenamtliches Engagement und großzügige Spenden eine spezialisierte medizinische Versorgung für Kinder realisiert werden kann. DRK und Klinikum hoffen, auch in Zukunft auf diese wertvolle Unterstützung zählen zu können, um weiterhin einen stabilen und nachhaltig gesicherten Betrieb zu gewährleisten.