Morbus Parkinson – eine komplexe Krankheit
SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach informiert bei Infotag über stationäre Parkinsontherapie. Eingeschränkte Mobilität, Muskelschmerzen, Sprech- und Schluckstörungen, Demenz – das sind nur einige der Symptome von Morbus Parkinson. Rund 350.000 Menschen in Deutschland leiden an der degenerativen, unheilbaren Nervenkrankheit. Am Montag, den 3. Juni 2019 informieren Ärzte des SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach über die medizinischen Möglichkeiten einer stationären Parkinson-Komplextherapie.
Lebensqualität messen Patienten oft an ihrer Mobilität, einem guten Schlaf, einem geregelten, selbständig zu bewältigenden Alltag und an ihrer sozialen Teilhabe bei Unternehmungen im Bekanntenkreis. „Parkinson ist ein komplexes Krankheitsbild, das viele Einschränkungen im Lebensalltag mit sich bringen kann. Es erfordert zum einen eine detaillierte Diagnostik und zum anderen einen individuellen Therapieplan“, erklärt Dr. med. Michael Fritz, Oberarzt der Neurologie und ärztlicher Leiter des Schmerzzentrums am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach. Gedächtnislücken, Depressionen, Schmerzen, Muskelzittern und -krämpfe, Schwierigkeiten beim Gehen – all das könnten mitunter auch Alterserscheinungen sein. Viele Parkinsonpatienten werden daher erst spät als solche erkannt. „Gerade weil die Symptome und deren Kombination so unterschiedlich ausfallen, ist genaues Hinschauen wichtig“, betont Fritz.
Bereits bei der Diagnostik wirken mehrere Fachrichtungen zusammen. Neben einem ausführlichen physiotherapeutischen Aufnahmebefund gehören auch ein neuropsychologischer Befund, der Schellong-Test, der Auskunft über eine Kreislaufstörung gibt, sowie eine Computer-, Kernspin- und Magnetresonanztomographie zum Untersuchungsspektrum. Damit das Krankheitsbild Parkinson als solches identifiziert und dann ganzheitlich behandelt wird, arbeiten am Karlsbader Klinikum mehrere Berufsgruppen eng zusammen. Neurologen, Neuropsychologen, Schmerztherapeuten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Orthopäden und Radiologen kümmern sich gemeinsam um ihre Patienten. „Im Rahmen des multimodalen Konzepts werden sowohl die medikamentöse Therapie als auch die Beweglichkeit und andere Einschränkungen verbessert. Im nicht-medikamentösen Teil der Behandlung begleiten Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden und Neuropsychologen unsere Patienten“, erläutert Fritz das interdisziplinäre Herangehen am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach.
Im benachbarten SRH Gesundheitszentrum Dobel therapieren Dr. Donatus Cyron und sein Team Parkinsonpatienten mit der Tiefen Hirnstimulation. Bei diesem Verfahren werden feine Elektroden im Gehirn platziert und mit schwachen, hochfrequenten Strömen Symptome wie Zittern, Über- oder Unterbeweglichkeit reduziert. Nach der erfolgreichen Implantation der Elektroden benötigen die Patienten eine professionelle Nachbetreuung – beispielsweise in einer Rehaklinik wie dem SRH Gesundheitszentrum Dobel –, da ohne entsprechende Anpassung die anfangs starke Wirkung der Stimulation schnell nachlässt.
Infotag am Karlsbader Klinikum
Um Betroffenen, Angehörigen und Interessierten einen Einblick in dieses komplexe Krankheitsbild zu geben und offene Fragen zu beantworten, stellt Frau Dr. med. Ruxandra Vorovenci die stationäre Komplextherapie des Morbus Parkinson am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach vor. Der Vortrag beginnt am Montag, den 3. Juni 2019 um 16 Uhr im Hörsaal des Klinikums. Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessierte sind herzlich willkommen und folgen bitte der Beschilderung auf dem Klinikgelände.