Einfach machen!
In der Rubrik Doppelleben erzählt Marina Brauweiler, wie sie zum DRK gekommen ist.
Du bist jetzt auch beim DRK? Diese Frage hört Marina Brauweiler sicher noch öfter, denn die Langensteinbacherin ist erst knapp ein Jahr beim örtlichen Verein und hatte coronabedingt noch nicht viele Gelegenheiten, die Dienstkleidung „auswärts“ zu tragen.
Die Pandemie kann man als Zündfunken ausmachen, warum Marina Brauweiler heute DRKʼlerin ist. Als Krankenschwester benötigte sie anfänglich täglich einen Schnelltest, und so hatten ihre Nachbarn (DRK-Ehrenamtliche) oft die Chance, während des Dienstes in der Teststelle, mit ihr ins Gespräch zu kommen und die Rotkreuzarbeit vorzustellen. Schnell war Neugier geweckt, weil der Feuereifer ansteckend gewirkt hat. Kontinuierlich erfuhr sie mehr über den Verein vor Ort und die gesamte Hilfsorganisation. Schließlich fiel der Entschluss: „Ich kann es mir ja mal anschauen.“
Ab in die Mitte
„Ganz toll war, dass ich direkt in die Mitte aufgenommen wurde und ruckzuck ausgestattet war. Sämtliche Termine, Unterlagen oder auch die Kleidung, wurden fix für mich organisiert“, schwärmt sie. Das Ausmaß der Hilfsorganisation wurde ihr erst mit dem Einführungsseminar klar, schildert sie sichtlich beeindruckt. Nach jenen ersten Kursen und Bereitschaftsabenden stand der erste Dienst an, die Blutspende. Auch diese Art von Einsatz macht der 45-jährigen viel Freude und sie sieht für sich ein Wirkungsfeld darin. Eine Blutspende ist die perfekte Gelegenheit, den Verein und die Zusammenarbeit kennenzulernern. „Einfach mitmachen“ würde sie jedem empfehlen, der über ein Ehrenamt nachdenkt. „Für mich war es auch sehr förderlich, dass ich hier beim DRK mein eigenes Tempo haben darf. Mir lag es am Herzen, dass ich auch mit einem Ehrenamt die Familie und den Beruf unter einen Hut bringen kann und keiner zu kurz kommt. Wenn ich etwas anpacke, möchte ich es richtig machen. Ich hatte die Zeit, mich allem zu nähern und Unsicherheiten kann man schnell durch neues Wissen abbauen“, erzählt sie. Und da der Verein die Dienstabende aufstockt, kommen tolle Gelegenheiten dazu.
Eigeninitiative
Anfänglich, als alles neu war, verbrachte die Neu-DRKʼlerin etwa zwei bis drei Stunden in der Woche mit der Einarbeitung. Als außerordentlich lehrreich und umfangreich beschreibt sie den DRK-Lerncampus. „Die Online-Plattform bietet so viel Wissen, das jedem zur Verfügung steht. Es nicht zu nutzen, dafür ist es viel zu wertvoll. Erst kürzlich habe ich die Weiterbildung für die Anmeldung bei der Blutspende absolviert.“
Beruflich widmet sich die examinierte Krankenschwester den mehrfach schwerstbehinderten Kindern an der Ludwig Guttmann Schule. Sie und ihre KollegInnen bilden die Unterrichtsassistenz, aber hauptsächlich obliegt ihnen die medizinische Verantwortung und das Notfallgeschehen. „Eine sehr erfüllende Arbeit, aber auch anspruchsvoll und anstrengend“, sagt sie. Doch auch hier zeigt sich das Ehrenamt als gewinnbringend, denn z. B. das Training für die Reanimation bringt Sicherheit und Details wie der Daumenverband werden wieder geübt. Ihre Töchter sind schon heute stolz auf sie, vermutet die Langensteinbacherin. „Sie können mich noch nicht zum DRK begleiten, denn der Jugend fehlt oft die Zeit, sich gesellschaftlich einzubringen. Die schulischen Anforderungen sind enorm.“
Für die Zukunft
Die Gemeinschaft zu festigen, Nachwuchs zu gewinnen und auch für sich selbst den festen „Platz“ im Verein zu finden sind die nahen Herausforderungen, die sie nennt.
Lesen Sie in allen Rotkreuz-Magazinen weitere dieser spannenden Geschichten.