Weltrotkreuztag 2024: Im Zeichen der Menschlichkeit
Der 8. Mai feiert Henry Dunants Vision eines globalen humanitären Netzwerks
Am Weltrotkreuztag feiern Millionen von Freiwilligen, Ehrenamtlichen und Mitarbeitenden unter dem Motto #einRotesKreuz die Geschichte, die Werte und die Idee hinter der weltweiten Bewegung des Roten Kreuzes. Am 8. Mai 1828 wurde Henry Dunant geboren, ein Kaufmannssohn aus Genf. Die Geschichte des Roten Kreuzes ist unmittelbar mit ihm verbunden.
Als Verantwortlicher für eine Kolonie von Schweizern in Algerien, reist er 1859 für eine Audienz mit Napoleon III nach Castiglione, eine kleine Stadt südlich des Gardasees. Dort standen sich am Morgen des 24. Juni über 100.000 Soldaten in der Schlacht von Solferino gegenüber. Auf der einen Seite die verbündeten Truppen von Piemont-Sardinien und Frankreich, auf der anderen Seite die Armee des Kaisertums Österreich.
Nach 15 Stunden Kampf lagen über 6.000 Tote auf dem Schlachtfeld, Zehntausende waren verwundet oder vermisst, blieben unversorgt und starben in den Tagen danach.
Erschüttert über das Ungenügen der Sanitätsdienste barg Dunant – ohne Mandat und Auftrag – die Verletzten und Sterbenden, spannte Dorfbewohner in die Pflege ein und kümmert sich darum, dass letzte Worte der Toten an die Angehörigen weitergeleitet wurden. Alle Verwundeten wurden dabei unabhängig ihrer Nationalität gleichermaßen gepflegt. Zurück in der Schweiz schrieb er eindrücklich seine Erlebnisse in „Eine Erinnerung an Solferino“ auf. Er stellte darin die entscheidende Frage: Wäre es nicht möglich, Hilfsvereine zu gründen, deren Ziel es ist, Verwundete in Kriegszeiten durch eifrige, engagierte und gut ausgebildete Freiwillige zu pflegen?
Im November 1862 kam die erste Auflage heraus. Er verschickte sie an die Herrscher in Europa. Bereits im Februar 1863 gründete sich in Genf ein fünfköpfiges Team, dass Dunants Ideen umsetzen sollte. Daraufhin wurde in Genf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gegründet.